Chill` doch mal!

Würde ich ja… Ein Blogartikel für Frauen, die (mal wieder) alles geben – außer sich selbst eine Pause.

Warum ist es nur so verdammt schwer?
Die Wäsche türmt sich, der Hund lässt dich nicht aus den Augen und geiert auf seinen Spaziergang, die Fenster könnten eigentlich mal wieder… ach was, sie müssten dringend geputzt werden – und da sitzt du. Einfach so. Mit einem Buch. In der Ecke. Ohne Fachbezug. Ohne Effizienz. Ohne Sinn (also: im klassischen Leistungsdenken-Sinn).

Kennst du dieses Szenario? Nein? Ich auch nicht. Und warum?

Genau.
Das schlechte Gewissen sitzt immer schön im Nacken.
Und sobald du das Buch in die Hand nimmst, stachelt es dich an und lässt dich wieder aufspringen.

Wieso gelingt es uns einfach nicht, mal „gut sein“ zu lassen?

Weil wir es gelernt haben.
Nicht in der Schule. Nicht im Studium.
In jedem „du musst“, „du solltest“, „du könntest doch noch schnell“ – haben wir gelernt, dass unsere Daseinsberechtigung in unserer Nützlichkeit liegt.
Dass Pausen verdient werden müssen.
Dass Genuss eine Belohnung ist – und keine Selbstverständlichkeit.
Und dass es egoistisch ist, sich selbst an erste Stelle zu setzen.

Vor allem wir Frauen.
Wir funktionieren. Organisieren. Retten. Regulieren.
Wir sind das emotionale Backup der Familie, der unsichtbare Projektmanager im Hintergrund – immer mit einem Lächeln und einer Packung Taschentücher in Reichweite.

Ich geb’s zu: Ich bin auch nicht immun.

Ich treffe mich einmal im Monat mit Freundinnen zum Frühstück.
Wer kann, der kommt. Kein Muss, kein Stress, einfach da sein.
Und jedes Mal, wenn ich davon erzähle, höre ich mich sagen:
„Ja, aber nur einmal im Monat! Und meistens nur kurz! Und da arbeite ich dann abends halt noch was nach…“
Warum zur Hölle muss ich mich rechtfertigen?!
Hat jemals jemand gefragt: „Findest du wirklich, dass du dir das verdient hast?“
Nein.
Aber mein Kopf fragt das. Und zwar ziemlich laut.

Die Fenster sind dreckig? Na und.

Die Frage ist doch: Was ist in diesem Moment wirklich wichtig?
Und was ist wichtiger als du selbst?

Das klingt erstmal pathetisch – aber meine Tochter (damals 11) hat es mal sehr klar formuliert, als ich gerade völlig durch war:
„Mama, tu einfach was, das dich glücklich macht.“
Boom. Was für eine Idee! Ganz im Ernst – da wäre ich nie draufgekommen!
Direkter ging’s nicht.

Also tu ich das.

Ich spiele jetzt Beachvolleyball.
Ja, ich! Mit meinen Freundinnen, mit Sand zwischen den Zehen und bis mir fast Arme und Beine abfallen.
Und wenn ich Training habe, dann habe ich Training. Punkt.
Kein Wenn. Kein Aber. Kein „nur wenn vorher alles erledigt ist“.

Mit einer Ausnahme: wenn ich wirklich kaputt bin, z.B. meine Periode habe, dann gönne ich mir die Couch. Dann quäle ich mich nicht zum Sport – ohne schlechtes Gewissen.

Zeit für ein Rebranding der Pause.

Was wäre, wenn wir Pausen nicht als Belohnung, sondern als Basis betrachten?
Als Benzin im Tank, nicht als Sahnehäubchen oben drauf?

Wenn du dich ständig selbst überholst, ist es irgendwann nicht mehr bewundernswert – sondern einfach nur gefährlich.
Burnout kommt nicht von heute auf morgen, sondern mit kleinen, ignorierten Bedürfnissen, die irgendwann laut werden.
Sehr laut.

Mein Appell an dich:

  • Leg dich mittags hin, wenn du es brauchst. Nicht kurz. Einfach, bis du aufstehst.
  • Lies ein Buch – eins ohne Fußnoten und Fremdwörter!
  • Mach etwas, weil es dir Freude bringt, nicht weil es auf deiner To-Do-Liste steht.
  • Triff dich mit deinen Lieblingsmenschen. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Ausrede.
  • Hinterfrage mal deine Glaubenssätze. Bin ich nur liebenswert, wenn ich etwas leiste?

Und wenn die innere Stimme wieder meckert, dann sag ihr:
„Ich tu das, weil ich es mir wert bin. Punkt.“

(Und falls das nicht reicht: Sag, dass ich’s gesagt hab. 😉)

Du bist wichtig. Nicht, weil du funktionierst. Sondern weil du DU bist.
Und manchmal ist das Beste, was du tun kannst:
Einfach mal nix.

Mit Sonnenbrille. Auf der Couch. Mit einem Lächeln. Mit einer Freundin.
Weil’s dir gut tut.

Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst: Schreib mir.
Was tust du nur für dich – ganz ohne Reue?

Oder fang heute damit an. Ich feuere dich an vom Spielfeldrand. Pompons und Beachsand inklusive. 🏐✨

Mit stiller Entschlossenheit und einem Augenzwinkern,
deine Katharina 💛

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