Ein neuer Blick auf die Wechseljahre
Die Wechseljahre – oft mit negativen Klischees behaftet: Hormonchaos, Beschwerden, Verzicht und Hilflosigkeit. Das klingt alles andere als lustig! Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit? Wie beeinflusst unser eigenes Bild von dieser Lebensphase unser Wohlbefinden? Können wir unsere Sichtweise verändern? Und macht das einen Unterschied im Hinblick darauf, wie wir die Wechseljahre erleben? Ich glaube schon!
Die Realität: So unterschiedlich erleben Frauen die Wechseljahre
In Deutschland befinden sich etwa 9 Millionen Frauen in den Wechseljahren. Doch ihr Erleben könnte unterschiedlicher nicht sein:
- Ein Drittel bemerkt kaum Veränderungen.
- Ein Drittel hat leichte Beschwerden, die den Alltag nicht stark beeinträchtigen.
- Ein Drittel – also 3 Millionen Frauen – leidet unter erheblichen Symptomen.
Viele finden mittlerweile Hilfe, sei es durch Hormonersatztherapie oder alternative Behandlungen. Ein Wandel findet statt: „Da muss Frau einfach durch“ gilt nicht mehr! Zum Glück!
Wechseljahre als Markt – Angst oder natürlicher Prozess?
Der Gesundheitsmarkt boomt – besonders, wenn es um Frauen in den Wechseljahren geht. Nahrungsergänzungsmittel, spezielle Diäten, Programme – es entsteht der Eindruck, dass Beschwerden unausweichlich sind. Doch was, wenn wir die Wechseljahre nicht nur als Defizit, sondern als natürlichen Übergang betrachten?
Jetzt beginnt eine neue Lebensphase – was willst DU?
Viele Frauen haben in der ersten Lebenshälfte vieles erreicht: Karriere, Familie, Eigenheim. Doch oft bleibt eine zentrale Frage unbeantwortet: Was interessiert mich eigentlich? In einem meiner Workshops stellte eine Teilnehmerin erschrocken fest: „Ich könnte nicht mal sagen, was mich interessiert.“ Kommt dir das bekannt vor? Wann hast du dir diese Frage zuletzt gestellt? Wir waren uns jedenfalls schnell einig: jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, das herauszufinden.
Die hormonelle Veränderung – Chance statt Krise
Sinkende Hormonspiegel bringen nicht nur Herausforderungen, sondern auch neue Möglichkeiten. Während unsere fruchtbaren Jahre von „sich kümmern“ und versorgen geprägt waren, gibt uns der Hormonwandel die Chance, uns mehr auf uns selbst zu besinnen, das Leben neu zu ordnen und auszurichten. Damit meine ich NICHT, sich eine Harley zu kaufen und mit dem Praktikanten durchzubrennen (für den Großteil wird das wohl nicht der Weg sein). Vielmehr können jetzt Energien frei werden, etwas Neues zu schaffen.
Und das sind doch eindeutig gute Neuigkeiten!
Gesellschaftlicher Blick auf die Wechseljahre – eine Frage der Wertschätzung
Wie Frauen die Wechseljahre erleben, hängt auch davon ab, welche Rolle ältere Frauen in ihrer Gesellschaft spielen. In Kulturen, in denen Weisheit und Erfahrung geschätzt werden, werden die Wechseljahre oft positiver wahrgenommen. Welche Signale sendet unsere Gesellschaft? Schätzen wir den Rat, die Weisheit und Lebenserfahrung der älteren Frau oder verliert sie an Wert für die Gemeinschaft, weil ihre Fruchtbarkeit vergeht?
Und wie beeinflusst dieses Bild unsere eigene Wahrnehmung?
Der Fokus entscheidet – Wie möchtest du deine zweite Lebenshälfte gestalten?
Unser Gehirn folgt immer unserem Fokus: Konzentriere ich mich auf Beschwerden oder auf die Dinge, die mir Freude bereiten? Welche Aktivitäten tun mir gut? Welche Menschen geben mir Energie? Das sind keine Fragen, die wir mit dem Verstand beantworten können. Es gilt, sich auf sich selbst einzulassen, rein zu fühlen und eine Verbindung zu sich selbst herzustellen. Bauchgefühl, Intuition, innere Stimme – darauf zu hören und zu vertrauen.
Mein Fazit: Finde deinen eigenen Weg!
- Kümmere dich um deine Gesundheit, aber lass dich nicht verrückt machen.
- Hinterfrage deine eigene Sichtweise auf die Wechseljahre.
- Entdecke neue Interessen und Träume.
- Gestalte deine zweite Lebenshälfte nach deinen eigenen Vorstellungen!
Es liegt noch so viel Lebenszeit vor dir – DU entscheidest, wie sie sein soll!